Rechercher sur mehdi-azaiez.org

Volkssprache und Schriftsprache im alten Arabien (Karl VOLLERS)

Volkssprache und Schriftsprache im alten Arabien (Karl VOLLERS)

Home > Bibliography/Web > Books > Literary Approach > Ouvrages en allemand > Volkssprache und Schriftsprache im alten Arabien (Karl VOLLERS)

L’auteur

Karl Vollers était un orientaliste allemand et professeur de langues sémitiques à la faculté de philosophie de l’Université de Jena entre 1896 et 1909. Il fut directeur de la Bibliothèque Khedival au Caire et fut un spécialiste reconnu de la langue égyptienne contemporaine dont il proposa l’une des premières études modernes.

Présentation (introduction de l’auteur) p. 1-4.

Im nachfolgenden lege ich eine Reihe von Unter-
suchungen vor, deren Zusammenhang nicht ohne weiteres
in die Augen springt. Es sei mir daher gestattet,
einige Worte der Erklärung zu geben.

Bei der Beschäftigung mit den Wurzeln w^y^ in
den Mundarten wurde ich auf die Gesetze geführt, die
im Kapitel 3 niedergelegt sind. Mehrere Fragen legten
die Notwendigkeit nahe, die Gesetze der Angleichung
im Arabischen zusammenhängend zu untersuchen und
darzustellen (K^apitel 2). Als ich im Interesse ver-
schiedener grammatischer Fragen auf gewisse Varianten
des Qoräns stieß, tat sich mir — ohne Übertreibung —
eine neue Welt auf und das Bedürfnis einer umfassenden
Darstellung dieser in den Winkel gedrängten Sprache
wurde unab weislich. Ich war mit dieser Arbeit noch
nicht zu Ende , als sich mir im November 1904 der
Schluß aufdrängte, dessen nähere Ausführung man im
§ 44 findet : der Qorän muß nach der alten Poesie über-
arbeitet sein. Das den Reimen des Qoräns gewidmete
Kapitel ist eine unentbehrliche Ergänzung der Qorän-
sprache. Die Darstellung des Gegensatzes von Higäz
und Temim bildete den Abschluß meiner Untersuchungen ;
wie eng dieses Kapitel mit dem Hauptergebnis des
Buches zusammenbängt, mag aus § 43m ersehen werden:
es handelt sich zwar nicht um gleich große, aber um
konzentrische Kreise.

So bilden die ersten drei Kapitel den Unterbau, die
beiden letzten den Oberbau. Eine Anzahl von Fragen,
die im Verlauf jener Untersuchungen mit geprüft und
teilweise zu einem fruchtbaren Ende geführt wurden,
mußten ausgeschieden werden, weil sie zu der Haupt-
frage nur lose Beziehungen hatten, z. B. die Nisba,
die gebrochenen Plurale, das Schriftproblem, eine zu-
sammenfassende Darstellung der Lauterscheinungen, der
Ursprung des I’räb, Wurzelschüpfung und neuarabische
Fragen. Von allem wurde nur das herangezogen, was
unmittelbar zweckdienlich schien.

Da im Frühjahr 1905 alle Untersuchungen im
wesentlichen abgeschlossen waren, benutzte ich den in
Alger tagenden Orientalisten - Kongreß, um die Ergeb-
nisse vorzutragen. Es war am 20. April; die mir zur
Verfügung gestellte Zeit drängte zur äußersten Kürze.
Da meine rein philologisch gehaltenen Ausführungen
die religiöse Empfindlichkeit einiger Muslime reizten,
bemerke ich zur Klarstellung noch Folgendes. Prof.
H. Grimme (Freiburg, Schweiz) trat mir nach dem
Vortrag auf Grund seiner metrischen Beobachtungen
bei. Ein arabischer Gelehrter, dessen Name mir bei
dem darauf folgenden Tumult leider entfallen ist, hatte
den Mut, vom Kongreß eine arabische Übertragung
meines französischen Vortrags zu fordern, um allen
Arabern, denen die Wahrheit höher steht als Vorurteile,
Gelegenheit zu geben, meine Thesen zu prüfen. Herr
Cl. Huart (Paris) empfahl, den von mir betretenen
Weg zu verfolgen, möge das Endergebnis richtig sein
oder nicht. Mehrere Araber verteidigten mit kurzen Worten die herrschende Ansicht. Zwei Tage später
übernahm der Seih Sa wis, ein Egypter, augenscheinlich
im Namen einer Gruppe oder Partei, die Verteidigung
der Tradition. Seine glänzende Rhetorik und sein
leidenschaftlicher Ton konnten mich nicht überzeugen.
Der Geist seiner Diatribe wird genügend durch die
Worte gekennzeichnet, mit denen er sie schloß: „in
Sachen des Qoräns nehmen wir (Muslime) nichts von
einem Fremden Qi.^=>\) an" ! Meine These wurde von ihm
schlechthin „lächerlich" (<A^<^^) genannt, ohne daß der
Vorsitzende selbst auf meine Beschwerde hin ein Wort
des Tadels für eine solche Sprache fand. Es muß uns,
die wir aufrichtige Ereunde des Islams sind, mit Be-
dauern erfüllen, wenn wir hören, mit welcher Ignoranz
und hochmütigen Überlegenheit meine gewissenhaft
nach den Quellen gemachten Mitteilungen von einem
in Europa tätigen arabischen Gelehrten entstellt und
verworfen werden. Bis zum Erscheinen der Kongreß-
akten verweise ich den Leser auf die Revue Africaine
1905, 319 ff., wo Mohammed Ben Seneb, Professor an
der Medersa von Algier , hierüber berichtet. Da ich
die zahlreichen anderen Berichte, die in Tagesblättern
und Zeitschriften über den Kongreß und diesen Vorfall
erschienen sind, nicht verfolgen konnte, möchte ich
noch das kurze Referat des belgischen Orientalisten
A. Kugener erwähnen (Revue de l’Universite de
Bruxelles Nov. 1905 S. 101 [9]). Es hat den Vorzug,
nicht auf allgemeinen Erinnerungen und Eindrücken zu
beruhen, sondern die Gedanken des Redners wieder-
zugeben.

Die besonderen Umstände, unter denen meine rein
philologischen Aufstellungen auf das Gebiet nationaler
und religiöser Polemik gezerrt sind, mögen das Ein-
gehen auf diese Dinge entschuldigen. Mein warmer
Dank gebührt den französischen Grelehrten, die unbe-
kümmert um Stimmungen und Verstimmungen auch auf
afrikanischem Boden für die Freiheit des wissenschaft-
lichen Wortes eingetreten sind.

Table des matières

Einleitung (§1) 1

Kapitel 1 : Der Higäz und die Temim. West- und Ost-
Arabisch (§§ 2—3) 4

  • § 2. (a — e): Allgemeines ^
  • § 3. Besonderes S
    a. Wortton; b. Ilamza; c. ^ und o; d. Gutturale;
    e. ^jr> und Jö; f. Umlaut (Imäla); g. rückschreitende
    Angleichung; h. Gleitvokale; i. Perfekt und Imperfekt;
    k. Verbalstämme; 1. dehnbare Wurzeln; m. mittel-
    vokalige Wurzeln; n. Wurzeln wV; o. Nominalformen;
    p. nominales Geschlecht ; q. Trab (a, ß); r. Pronomina;
    s. Partikeln; t. Syntax; u. Lexikologie; v. Umstellung
    (Metathese).

Kapitel 2 : Über Angleichung (§§ 4—9) 23

  • § 4. Übergewicht der rückschreitenden oder vorgreifenden
    Angleichung 23
  • § 5. Rückschreitende Angleichung bei Konsonanten ... 25
    (a : v-j — z a ß : ^^).
  • § 6, Rückschreitende Angleichung bei Vokalen .... 37
  • § 7. Vorschreitende Angleichung bei Konsonanten ... 39
  • § 8. Vorschreitende Angleichung bei Vokalen 40
  • § 9. Wechselseitige Angleichung 41

Kapitel 3: Die arabischen Lenes (§§ 10—11) 41

  • § 10. Allgemeines 41
  • § 11. besonderes 43
    a. das Grundgesetz, theoretisch; b. das Grundgesetz
    in Beispielen ; c. Bedeutung des Worttons ; Folge-
    rungen; d. der Typus ittasäla; e. verbales Fa’äla
    und Fä’ala; f. gemeinsemitisches ahäd; g. nominale
    M-Formen ; h. yalidu, yeledh, neladh ; i. der Typus
    yägalu; k. der Typus luga; 1. sekundäre Bildungen;
    m. das Grundgesetz in der Wurzellehre; n. das Grund-
    gesetz in den Mundarten ; o. der Typus fu’äd; p. wü:’ü;
    q. euphonisch-rhetorische Motive.

Kapitel 4 : Die Reime des Qoräns (§§ 12 — 13) 55

  • § 12. Allgemeines 55
  • § 13. Verzeichnis aller Reime (Sure 1 — 114) 59

Kapitel 5 : Die Sprache des Qoräns (§§ 14—43) .... 80

  • § 14. Allgemeines 80
  • § 15. Das Hamza 83
    a. Allgemeines; b. Erleichterung (Tahfif); c. Wurzeln
    Hamza^ ; d. Wurzeln Hamza- ; e. Wurzeln Hamza’ ;
    f. Schwund des Anlauts ; g. fester und loser Einsatz ;
    h. Hamza im Wortinnern nach einem Konsonanten
    (a — y) j ^- Hamza im Wortinnern vor einem Konso-
    nanten ; k. spurloser Schwund des Ilamza (a — ß) ;
    1, Vorwegnahme; m. theoretisches Hamza; n. zwischen-
    vokaliges Hamza wird y, w, h.
  • § 16. Der Vokalismus 97
    a. Gleitvokale; h. Umlaut; c. Verschiedenes (e, 6, ü,
    ä, Murmelvokale, Dehnung, imm).
  • §§ 17—29 (30): Verbale Erscheinungen 106
  • § 17. Der Grundstamm 106
  • § 18. Der Stamm II ; . . 107
  • § 19. Der Stamm HI 107
  • § 20. Der Stamm Fafala 107
  • § 21. Der Stamm IV 108
    a. das Material; b. die Erklärung.
  • § 22. Die Stämme V und VI 111
  • § 23. Der Stamm VIII 112
    a. Fat äla : Fai,’ äla ; b. die Grammatiker ; c. die Qorän-
    sprache ; d. engere und weitere Praxis ; e. zerstreute
    Spuren; f. FatMla und Ifta’ala; g. Itfa’äla durch Dentale und Sibilanten erkennbar; b. Schätzung der f!ram-
    matiker; i. die Stämme V und VI; k. Itfa’äla in
    Wurzeln Hamza’; 1. Itfa’äla in Wurzeln w’y^ ; m. Eück-
    blick; n. Wurzeln t’ aus vf\
  • § 24. Das innere (vokalische) Passivum 122
    a. Allgemeines; b. die Qoränsprache ; c. Fu il undFu’al.
  • § 25. Das Perfektum 126
    a. Fa’«la; b. Fehlen des vokalischen Auslauts ; c. pau-
    sales radi.
  • § 26. Das Imperfektum 128
    a. Auslaut im Iddigäm ; b. Auslaut und Wohlklang;
    c. Vokale der Präformative; d. die charakteristischen
    Vokale des Imperfekts; e. 3 p. f. pl. : tafalna; f. der
    Subjunktiv; g. der Energikus.
  • § 27. Die dehnbaren Wurzeln 131
    a. Perfekt mar, far; b. Imperfekt yäfir und Ähn-
    liches; c. amädd:ämad; d. farar und andere Typen;
    e. Analogie nach ramä; f. der Stamm III; g. ver-
    schiedene Wurzelübergänge ; h. tatälala; i. färr. fa’arr,
    farr, fär ; k. qäm (a), räm (8) ; 1. andere Wurzelüber-
    gänge.
  • § 28. Mittelvokalige Wurzeln (w-y^) 141
  • § 29. Wurzeln w^y^ und mehrfach schwache Wurzeln . 142
    a. Apokopatus; b. Wurzelübergänge; c. haiya; d. yal-
    wüna.
  • § 30. Die verbalen und nominalen Suflixe 144
    a. Pausalformen ; b. na(ni) — ni(nä) ; c. schwache Wur-
    zeln; d. Verschiedenes; e. Nominales; f. abati usw.
  • 5 31 (30) — 43. Nominale Erscheinungen 149
  • § 31. Der Artikel 149
  • § 32. Fä^l und Fail 149
  • § 33. Der Typus mait 150
  • § 34. Die M-Formen 151
  • § 35. Der Elativ 152
  • § 36. Die Nisba 152
  • § 37. Die Zahlwörter 154
  • § 38. Gebrochene Plurale 154
    a. If’äl; b. Fiiil; c. rüs; d. Fa’lä; e. lülin ; f. Fi’l:
    Ffal; g. Plurale und Singulare ; h. der Typus gawär,
    Schiffe.
  • § 39, Die Femininendung 156
    a, Schwund ; b. geschichtliche Zeugnisse für ah(a) ;
    c. at; d. Chronologie; e. im Reim usw.
  • § 40. Der Dual 159
    a. al Bahrein; b. elfein; c. Qor. 20, 6G; d. Qor. 2, 122.
  • § 41. Der männliche Plural 162
  • § 42. Der Akkusativ 163
  • § 43. Das I’räb 165
    a. Allgemeines; b. Iddigäm - Formen ; c. der Higäz;
    d. abü usw. ; e. im Reim ; f. gawär usw. ; g. im Ver-
    bum; h. Wegfall im Darg; i. Grenzen des Trab;
    k. im Nomen und Übertragung von da aus ; 1. ’ Arab
    und Hadar ; m. Verhältnis zu Ost und West ; n. lahn ;
    0. Fortdauer des I’räb.

Kapitel 6: Folgerungen 175

  • § 44. ’Arabiya. — Qorän und Poesie. — Der Qorän wurde
    nach der Poesie überarbeitet. — Gründe und Grund-
    sätze der Überarbeitung. — Entstehung der arabischen
    Philologie. — Folgen des Ausgleichs. — Ausblicke.

Nachträge und Exkurse 186

Indices 197

(Qoränstellen, Arabisches, Aethiopisches, Aramäisches
Assyrisch-Babylonisches, Hebräisches, Europäisches).

Autre édition

Volkssprache und schriftsprache im alten arabien : philologische untersuchungen zur klassichen arabischen sprache mit besonderer berücksichtigung der reime und der sprache des qorâns mit sieben wörterverzeichnissen / Karl Vollers. - Neudruck der ausg. Strassburg 1906, Amsterdam : Apa - Oriental press, 1981, VIII+227 p. ISBN 90-6023-310-7.


View online : lire l’ouvrage (éd. 1908)