L’auteur
Theodor Nöldeke est l’un des orientalistes allemands les plus connus. Son oeuvre reste encore aujourd’hui une référence incontournable dans les études coraniques contemporaines. Il naît à Hambourg et étudie les langues sémitiques aux universités de Göttingen, Vienne, Leiden, et Berlin. Un essai, "Histoire du Coran", lui vaut en 1859 le prix de l’Académie des inscriptions et belles-lettres en France. Il en publie l’année suivante une version augmentée en allemand. Il est nommé professeur à Kiel en 1864, puis en 1872 à Strasbourg, où il reste jusqu’à la fin de sa carrière en 1906.
Schwally, Friedrich Zacharias est célèbre pour avoir contribuer aux travaux de Noldeke dans l’élaboration d’une histoire critique du Coran. Il fit des études en théologie et philosophie. En 1900, il est Professeur de langues sémitiques à Strasbourg.
Préface
Am 5. Februar d. J. ist der Verfasser des vorliegenden
Bandes, mein lieber Schwager Friedrich Schwally, als eines
der vielen Opfer der anglo-amerikanischen Hungerblockade, der
gegenüber seine bereits etwas angegriffene Konstitution sich auf
die Dauer nicht widerstandskräftig genug erwies, vorzeitig in
seinem 56. Lebensjahre dahingerafft worden. Er hatte noch bis
in die letzten Wochen vor seinem Tode angestrengt an der Fertig-
stellung des Manuskripts für die Fortsetzung der „Geschichte
des Qoräns" gearbeitet. So lag denn auch bei seinem Tode
das Manuskript für den zweiten Teil dieses Werkes bis auf
ganz geringfügige Äußerlichkeiten vollständig druckfertig vor.
Es konnte daher ohne große Schwierigkeit auch von einem
Semitisten, der wie der Unterzeichnete nicht eigentlich Arabist
ist, durch die Presse geführt werden. Dies um so mehr, als mein
hiesiger Kollege August Fischer dankenswerterweise das
Mitlesen der Korrekturen und Revisionen übernahm und dabei
namentlich auch für die sachgemäße und konsequente Ansetzung
und Umschrift der arabischen Verfassernamen, Büchertitel u. ä.,
wofür in dem hinterlassenen Manuskript noch die letzte Durch-
feilung fehlte, auf Grund seiner bewährten fachmännischen
Kenntnis nach Möglichkeit Sorge trug. Außerdem steuerte er
freundlichst einige Nachträge bei zur sachlichen Richtigstellung
einiger tatsächlicher Versehen und zur Erwähnung einiger über-
sehener oder erst neuerdings erschienener wichtigerer ein-
schlägiger Arbeiten.
Dieser vorliegende zweite Teil der Geschichte des Qoräns
mit seinem literaturgeschichtlichen Anhang ist nicht nur dem
äußeren Umfange nach weit beträchtlicher als der entsprechende
zweite Teil und die literarische Einleitung in der ersten Auf-
lage des Nöldekeschen Werkes ; Schwally hat vielmehr, der
Fülle von neuem Quellenmaterial und den bedeutenden Fort
schritten in der Forschung innerhalb der seitdem verflossene »
fast 60 Jahre Rechnung tragend, diesen zweiten Teil, im
Gegensatz zum ersten, auch inhaltlich derart eingreifend neu
bearbeitet, daß infolge davon, wie er selbst wiederholt betoute,
von dem ursprünglichen Texte Nöldekes kaum noch wesent-
liche Stücke im Wortlaut vorliegen, dieser zweite Band sieb
also größtenteils als seine eigene Leistung darstellt. Bei
der Herausgabe konnte das hinterlassene Manuskript Schwallys,
wie schon hervorgehoben, inhaltlich unverändert zum Abdruck
gebracht werden. Auch den letzten Teil des literarhistorischen
Anhangs, der die neuere christliche Forschung behandelt, habe
ich ganz unverändert nach Schwallys Manuskript gegeben, ob-
wohl für diese letzte Partie, im Gegensatz zum übrigen, keine
endgültige Reinschrift mehr vorlag und Schwally selbst ver-
mutlich bei einer solchen einzelnes noch ausgeglichen, geändert
und wohl auch noch hinzugefügt haben würde. Letzteres gilt
namentlich auch hinsichtlich der Erwähnung einiger weiterer Qorän-
übersetzungen auf S. 218 f., wofür das Manuskript noch einen Hin-
weis auf eine leider nicht mehr auffindbar gewesene Beilage bot.
Zu dem dritten Teile „Die Lesarten des Qoräns" fanden
sich dagegen in dem Nachlasse Schwallys nur mehr oder
weniger eingehende Vorarbeiten vor, jedoch noch kein druck-
fertiges Manuskript. Auf meine Bitte hat sich aber Gotthelf
Bergsträßer, Schwallys Nachfolger auf dem Königsberger
Lehrstuhl, bereit erklärt, diesen letzten dritten Teil, für den
er selbst überdies von seinem Konstautinopeler Aufenthalte her
bereits allerlei Vorarbeiten besitzt, sobald es ihm seine ander-
weitigen literarischen Verpflichtungen ermöglichen, unter Be-
nutzung des von Schwally hinterlassenen Materials zur Neu-
bearbeitung zu übernehmen.
Somit ist begründete Hoffnung vorhanden, daß die Neu-
bearbeitung des meisterhaften Jugeudwerkes von Theodor
Nöldeke kein Torso bleibt, sondern in absehbarer Zeit abge-
schlossen vorliegen wird. Möge es unserm allverehrten hoch-
betagten Altmeister vergönut sein, dies noch selbst zu erleben !
Leipzig, im September 1919. Heinrich Zimmern.
Table des matières
Zweiter Teil.
Die Sammlung des Qoräns.
1. Das Aufbewahren der Niederschriften der Offen-
barungen zu Lebzeiten Muhammeds auf Grund qorä-
nischer Andeutungen und des literarischen Zustandes der Suren
S. 1—5
2. Die uneigentlichen Qoränsammler oder die ge-
dächtnismäßigen Bewahrer der Offenbarung. S. 5—8
Populäre Qoränkenntnis unter den ersten Chalifen
3. Die schriftlichen Sammlungen und Ausgaben. Ali
als Qoränsammler S. 8—11
4. Die (erste) Sammlung des Zaid b. Täbit.
A. Die herrschende Tradition S. 11—15
B. Die abweichenden Traditionen . . . S. 15—18
C. Kritik der Traditionen S. 18—28
D. Form und Inhalt der ersten Sammlung . . . S. 23—27
5. Die anderen vorothmanischen Ausgaben.
A. Die Persönlichkeiten der Herausgeber. Verbreitung und
Erhaltung ihrer Ausgaben S. 27—30
B. Die Qoränausgabe des Ubai b. Ka’b.
a) Der Qorän des Ubai nach der Überlieferung des Fihrist S. 30—31
■ b) Der Qorän des Ubai nach der Überlieferung des Itqän und
deren Verhältnis zum Fihrist S. 32 — 33
c) Die dem Qorän des Ubai eigentümlichen Suren . S. 33 — 38
Die Kchtheitsfruge.
d) Das Verhältnis der überlieferten Verzeichnisse der Suren des
Ubai zueinander und zur kanonischen Ausgabe . . S. 38 — 39
C. Die Qoränausgabe des ’Abdallah b. Mas’üd.
a) Der Qorän des Ibu Mas’üd nach der Überlieferung des Fihrist
S. 39
b) Der Qorau des Ihn Mas’ud nach der Überlieferung des Itqan
S. 40
c) Das Verhältnis der beiden Listen zueinander und zur oth-
manischen Ausgabe S. 40—42
D. Verhältnis der Qoräne des Ubai, Ibn Mas’üd und Abu
Müsä zueinander und zur kanonischen Ausgabe S. 42—46
E. Obskure und zweifelhafte Qoränausgaben . . S. 46—47
6. Die Entstehung der offiziellen Qoränausgabe unter
dem Chalifate Othmans.
A. Die herrschende Tradition S. 47—50
B. Die abweichenden Überlieferungen und ihr Wert S. 50—54
C. Kritik der herrschenden Überlieferung.
a) Die Personalien der Kommissionsmitglieder . . . S. 54 — 55
b) Das Verfahren bei der Textherstellung und die Geeignetheit
der Kommissionsmitglieder für die Aufgabe . . S. 56 — 62
D. Die Anordnung der Suren im othmanischen Qorän S. 63—68
E. Die rätselhaften Buchstaben vor gewissen Suren S. 68—78
F. Die Basmala S. 79—91
6. Die angeblichen Fälschungen des Qoräntextes durch
Abu Bekr und Othman.
a) Die Vorwürfe christlicher Gelehrter des Abendlandes S. 81 — 93
b) Die Vorwürfe muslimischer Sekten, besonders der Schiiten,
gegen Othman S. 93—112
Die tchiitiache Zweiliohter-Snre.
H. Die obrigkeitlichen Maßnahmen zur Durchführung der
othmanischen Ausgabe . . . S. 112—119
7. Der muhammedanische Kanon in seinem Verhältnis
zum christlich- jüdischen S. 119—121
Anhang. (Annexe)
Die muhammedanischen Quellen und die neuere
christliche Forschung über den Ursprung der Offen-
barungen und die Entstehung des Qoränbuches.
Die Aufgabe S. 122—123
1. Die muhammedanischen Quellen.
A. Die Grundzüge des Überlieferungswesens . S. 123—129
B. Die Prophetenbiographie S. 129—144
C. Der gesetzliche Hadith S. 144—146
D. Die Hadithliteratur S. 146—152
E. Die Biographien der Gefährten Muhammeds S. 153—156
F. Die Eigenart der muslimischen Qoränauslegung. Der
exegetische Hadith .. . . . S. 156—163
6. Die Schöpfer der Exegese. ’Ibn ’Abbäs und seine Schüler
S. 163—170
H. Die erhaltenen Kommentare S. 170—179
I. Die Kommentare der Schiiten S. 179—182
K. Besondere Werke über die Veranlassung der Offenbarungen
S. 182^-184
L. Die Einleitungen in den Qorän S. 184—187
M. Gedichte als Geschichtsquelle. Die dichterischen Belege
in der biographischen und exegetischen Literatur S. 188—192
2. Die neuere christliche Forschung.
A. Die Kritik des Traditionswesens S. 193—198
B. Die christlichen Biographen des Propheten . S. 198—208
C. Einzeluntersuchungen zur Geschichte und Auslegung
S. 208—217
D. Die Qoränauslegung .8. 217—219
Nachträge und Berichtigungen von August Fischer . . S. 220—224